Stressmanagement

Stress

Was ist Stress?

Stress ist ein uraltes Programm unserer Gene.

StressmanagementWir verhalten uns heute noch ähnlich wie unsere Vorfahren und viele andere Säugetiere. Sinn der Stressreaktion ist ursprünglich die Lebenserhaltung durch einen reflexhaften Angriffs- und Fluchtmechanismus.

Wenn Gefahr droht, läuft in Sekundenschnelle ein bestimmtes Programm ab: Die Nebennieren schießen Adrenalin ins Blut, wodurch Energien in Muskeln und Gehirn freigesetzt werden. Es erfolgt eine blitzartige Mobilmachung aller Körperreserven. Puls, Blutdruck und Atemfrequenz steigen, der Magen-Darm-Bereich stellt die Verdauungsarbeit ein. Aus den Blutreserveräumen werden sofort rote Blutkörperchen zum Einsatz geschickt, die eine Sauerstoffaufnahme und die Kohlendioxydabgabe erleichtern sollen; die Blutgerinnung nimmt zu. Innerhalb kürzester Zeit ist der Mensch kampf- oder fluchtbereit.

Diese Alarmreaktion erfolgt automatisch auf jede mögliche Gefährdung des Wohlergehens, ganz unabhängig von der auslösenden Situation. Erst im zweiten Schritt erfolgt dann die spezifische Stressreaktion: Man löst eine schwierige Aufgabe, bremst bei einem plötzlichen Hindernis das Auto, verbirgt seien Ärger vor einem wichtigen Gesprächspartner. Stress ist also ein lebenswichtiger Vorgang, der untrennbar mit dem (Über)leben verbunden ist und einen ganz natürlichen Verteidigungsmechanismus darstellt.

Der Verteidigungsmechanismus wird zur Falle

Der heutige Mensch kann im Gegensatz zum Tier oder zum Urmenschen oft weder fliehen noch kämpfen. Die frei werdenden Energien richten sich- wenn sie nicht genutzt werden- oft gegen den eigenen Körper. Geht die Stresssituation schnell vorbei, fängt der Körper die Auswirkungen der Mobilmachung auf. Bei Dauerstress jedoch entsteht eine ständige Alarmbereitschaft. Diese wird häufig auch durch Stressoren wie Lärm, Reizüberflutung, Frustration, Ärger oder Angst ausgelöst..

Stress ist individuell. Die persönliche Bewertung entscheidet darüber, welche Situation als stressend erlebt wird. Diese Beurteilung resultiert aus den persönlichen Erfahrungen, aus der Einstellung der Persönlichkeit, aus den Fähigkeiten, die möglicherweise zur Bewältigung der Situation vorhanden sind.

Stressoren

Stressoren sind alle inneren und äußeren Anforderungen. Der Organismus teilt die auf ihn einwirkenden Reize in positive und negative ein. Was nützlich, angenehm und befriedigend ist, wird positiv bewertet, was unangenehm, bedrohlich oder überfordernd ist, wird negativ als Stressor empfunden.

Es gibt zwei Arten von Stress:

Den lebenszerstörenden Disstress und den
positiven, vitalisierenden und lebensnotwendigen Eustress. (Eu=gut (griech.).
Ersteren gilt es dosieren zu lernen, letzteren bewusst zu suchen.

Möglichkeiten der Disstressbewältigung:

Identifizieren der Stressoren: In welcher Situation lassen Sie sich unter Stress setzten?

1. Wie reagieren sie auf Stress? (Konzentrationsmangel, Denkblockade,
Herzklopfen, flaues Gefühl im Magen, Rückenschmerzen etc.)
2. Denken Sie an eine Stress-Situation!
3. Taucht ein Gefühl auf, ein Bild, eine Stimme?
4. Was wurde gesagt?

Loslassen der Stress-Situation – Entspannung (evt. mit Musik).

Positive Situation auftauchen lassen ! Lassen sie eine Situation aus ihrer Erinnerung auftauchen, in der sie sich kompetent, kreativ , „ganz da“ und „im Fluss“ gefühlt haben und erleben Sie diese Situation noch einmal.

Aufbau eines Schutzschildes gegen Stress:

Lassen sie dieses Gefühl, diese Farben, vielleicht Klänge oder Musik, die Sie innerlich hören, ausströmen- lassen sie sich ganz davon einhüllen. Der Schutzschild (Schutzmantel) engt sie nicht ein. Sie können auch alles außerhalb dieses Schildes gut sehen und hören. Sie bleiben ganz beweglich. Besondere Aufmerksamkeit gelten Sonnengeflecht; Rücken und Kopf. An welchen Stellen könnten Sie noch getroffen werden. Lassen Sie das Gefühl weiter ausströmen. Körpersignale (entspannte Haltung, Gesichtsfarbe, Atem etc.) zeigen an, wenn ein Schutzschild aufgebaut ist.

Sonstige Möglichkeiten zur Disstressreduzierung:

Dampf ablassen (sich körperlich abreagieren, z.B. mit der Faust auf den Tisch schlagen, mit dem Fuß aufstampfen, Sport treiben.)
Hobbies schaffen Ausgleich (gerade bei Dauerstress müssen wir uns Zeit nehmen für angenehme Beschäftigungen, um zwischen Anspannung und Erholung Ausgleich zu schaffen.)

Positiv denken („ich schaffe es“- Selbstgespräche bauen auf. Systematische Entspannungsübungen (Autogenes Training, Meditation, Atemtechniken etc.)

Ablenkung – an etwas völlig anderes ( Positives) denken.

Ein gutes Stressmanagement erleichtert das Leben

Stressprophylaxe: Jeder Stress, der sich vermeiden lässt, wird vermieden
Stressbewältigung: Stress, der sich nicht vermeiden lässt, wird bewältigt
Stressausgleich: Stress, der nicht bewältigt werden konnte, wird ausgeglichen.

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In Balance sein…